Länder auf der Flucht: Schweiz
George Czuczka wurde 1925 in Wien geboren. Er wohnte mit seinen Eltern im Karl-Marx-Hof, wo er 1934 den Beschuss der Wohnanlage im Zuge der Februarkämpfe miterlebte. Nach dem ‚Anschluss‘ war Czuczkas Vater mehrere Monate in Dachau und Buchenwald inhaftiert. Nach dessen Freilassung flüchtete die Familie im März 1939 in die USA. Czuczka kehrte zunächst als Soldat der U. S. Army nach Europa zurück und war später im Auswärtigen Dienst der USA in Deutschland, Österreich und Indien tätig. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte er in Washington, D.C. |
Peter Elmer wurde 1923 als Peter Epstein in Wien geboren und wuchs im 13. Wiener Gemeindebezirk auf, wo er die Volksschule besuchte. Ende 1937 wurde er nach England in ein Internat geschickt und blieb dort bis zur Emigration seiner Familie Ende 1938. Diese flüchtete über die Schweiz und London in die USA, wo sie im Januar 1939 in New York ankam. Elmer besuchte hier eine Privatschule sowie kurzzeitig die University of Wisconsin, bevor er seinen Militärdienst bei der U.S. Army in Europa absolvierte. Später war er in der Textilbranche in New York City tätig, wo er auch heute noch lebt. |
Trudy Jeremias wurde 1925 als Trude Epstein geboren und wuchs im 13. Wiener Gemeindebezirk auf, wo sie auch zur Schule ging. Sie emigrierte mit ihren Eltern und ihrem Bruder Peter im Dezember 1938 über die Schweiz und London in die USA. Nach ihrer Tätigkeit als Bodenstewardess sowie einigen anderen Jobs, wurde Jeremias, wie ihre Mutter, die eine bekannte Innendekorateurin und Künstlerin war, Schmuckdesignerin. Nach einer kurzzeitigen Rückkehr nach Wien Ende der 1950er-Jahre zog Trudy Jeremias zurück nach New York, wo sie bis heute lebt. |
Peter Neubauer wurde 1913 in Krems an der Donau geboren. In seiner Jugend war er in sowohl in sozialistischen wie auch in zionistischen Jugendgruppen aktiv. Neubauer begann sein Medizinstudium an der Universität Wien, emigrierte aber nach den Februarkämpfen 1934 in die Schweiz, wo er sein Studium an der Universität Bern fortsetzte und abschloss. In der Schweiz war er als Assistenzarzt tätig, bevor er 1941 über Frankreich, Spanien und Portugal in die USA emigrierte. Neubauer wurde zu einem international etablierten Psychiater und Universitätsprofessor. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte er in New York City. |
Robert Perels wurde 1937 in Wien geboren. 1939 flüchtete Perels‘ Mutter mit ihm aus Wien. Sie kamen bis nach Marseille. Mutter und Sohn wurden in mehreren Lagern interniert, bevor sie 1942 auf einen Deportationszug nach Auschwitz kamen. Perels‘ Mutter warf ihn bei einem Aufenthalt aus dem Zug. Gemeinsam mit einem vierzehnjährigen Mädchen versteckte sich Perels in französischen Wäldern, bevor sie zu einem Kloster kamen. Perels lebte anschließend bei einer Bauernfamilie, bevor er 1944 mit der Hilfe eines jüdischen Kinderhilfswerks in die Schweiz flüchten konnte. Dort wurde er adoptiert und lebte in Zürich. 1947 emigrierte er zu seiner Tante nach Palästina. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte Perels in Israel. |