Lernmodule

Lebensgeschichtliche Interviews bilden eine wichtige Grundlage für die historisch-politische Vermittlungsarbeit zur Schoa. Sie ermöglichen eine Beschäftigung mit den Verbrechen des NS-Regimes anhand von Einzelschicksalen. Die Erinnerungen und Erzählungen von Überlebenden über die Zeit vor, während und nach der Verfolgungserfahrung erlauben außerdem einen Einblick in deren Umgang mit der (eigenen) Geschichte. Schließlich wird durch die Interviews mit ZeitzeugInnen deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit der Schoa auch heute noch von individueller und gesellschaftlicher Relevanz ist.

Vor diesem Hintergrund wurden auf Grundlage des Austrian Heritage Archives drei Workshops zur schulischen wie auch außerschulischen Verwendung entwickelt. Die Aufgaben und Fragestellungen stellen die Beschäftigung mit Lebensgeschichten und den Austausch darüber ins Zentrum. Mit Hilfe zusätzlicher Quellen gelingt es, eine Verbindung zwischen den individuellen Erfahrungswelten der (ehemaligen) ÖsterreicherInnen und historischen Ereignissen herzustellen.  Im Workshop „Wien 1938“ erstellen die TeilnehmerInnen eine Ausstellung, die sich anhand der Erfahrungen des damals zwanzigjährigen Emanuel Fuchs mit der Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung von Wiener Jüdinnen und Juden im Jahr 1938 beschäftigt. In den beiden anderen Lernmodulen konzipieren die TeilnehmerInnen ein Stadtwanderung auf den Spuren von zwei Personen – Trudy Jeremias und George Czuczka – die 1938 bzw. 1939 als Kinder vor den NationalsozialistInnen in die USA fliehen mussten.