Stadtwanderung auf den Spuren von George Czuczka

Stadtwanderung auf den Spuren von George Czuczka
„Wien ist nun einmal eine Stadt, die unter die Haut geht und da will man nicht weg.“

UNTERRICHTSFÄCHER: Geschichte und politische Bildung, Philosophie, Psychologie, Deutsch, Ethik, Kunst

SCHULSTUFE: AHS Oberstufe (Empfehlung)

KOMPETENZEN: Zeitliche und räumliche Kontextualisierung von historischen Quellen, Texten und Interviews; Sprachreflexion; Verstehen historischer politischer Entwicklungen, Situationen und Handlungsweisen; Individuelle Lernentwicklung und Wissensproduktion durch Arbeit in Gruppen, Gestaltung von Spaziergängen und Ausstellungen

LERNZIELE: Historisches Wissen zu: ‚Anschluss‘, Novemberpogrome, Flucht, Exil, Identität, Antisemitismus, Schoa, Restitution, Gedenken, Techniken der Geschichtsvermittlung: Planung und Konzeption von Ausstellungen und Guided Tours

SPRACHE: Englisch, Deutsch

DAUER: Vier Unterrichtseinheiten à 50 Minuten (Konzeption und Durchführung)

Obwohl Antisemitismus in Österreich bereits eine lange Tradition hatte, stellte das Jahr 1938 für die jüdische Bevölkerung des Landes eine Zäsur dar. Die Jahreszahl markiert den Beginn der Verfolgung der österreichischen Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime. Stellvertretend für die Erfahrungen von Zehntausenden wird hier das Schicksal von George Czuczka herausgegriffen, der als Kind gemeinsam mit seinen Eltern seine Heimat verlassen muss und sich dazu gezwungen sieht in einem fremden Land ein neues Leben anzufangen. Anhand seiner Lebensgeschichte nähert sich der Workshop an jüdisches Leben in Österreich, das Leben der Familie Czuczka im Roten Wien, antijüdische Gesetzgebung in Österreich nach dem Jahr 1938, Czuczkas Schulausschluss, der erzwungenen Emigration der Familie Czuczka, dem Neustart in den USA und der Entnazifizierung an. In Kleingruppen oder im Plenum werden die TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Aspekten seines Lebens konfrontiert, setzen sich anhand der einleitenden Fragen und Arbeitsaufgaben mit ihren Erlebnissen auseinander und nähern sich auf diesem Weg den Phasen der Ausgrenzung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung ab 1938 an. Im Rahmen des Workshops konzipieren die SchülerInnen einen Stadtrundgang auf den Spuren von George Czuczka und lokalisieren somit individuelle Erinnerungen und historische Ereignisse im Wien von heute.