Stadtwanderung auf den Spuren von Trudy Jeremias

Obwohl Antisemitismus in Österreich bereits eine lange Tradition hatte, stellte das Jahr 1938 für die jüdische Bevölkerung des Landes eine Zäsur dar. Die Jahreszahl markiert den Beginn der Verfolgung der österreichischen Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime. Stellvertretend für die Erfahrungen von Zehntausenden wird hier das Schicksal von Trudy Jeremias herausgegriffen, die als Kind gemeinsam mit ihrer Familie ihre Heimat verlassen muss und sich dazu gezwungen sieht in einem fremden Land ein neues Leben anzufangen. Anhand ihrer Lebensgeschichte erfahren die SchülerInnen im Rahmen des Workshops mehr über folgende Themen: jüdisches Leben in Österreich, das Leben der Familie Jeremias vor und nach 1938, den ‚Anschluss‘, antijüdische Gesetzgebung in Österreich, Jeremias’ Schulausschluss, die Novemberpogrome, die Emigration der Familie, ihren Neustart in den USA und Jeremias’ Erinnerungen an ihr Leben in Wien. In Kleingruppen oder im Plenum werden die TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Aspekten ihres Lebens konfrontiert, setzen sich anhand der einleitenden Fragen und Arbeitsaufgaben mit Trudy Jeremias’ Erlebnissen auseinander und nähern sich auf diesem Weg den Phasen der Ausgrenzung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung ab 1938 an. Im Rahmen des Workshops konzipieren die SchülerInnen einen Stadtrundgang auf den Spuren von Trudy Jeremias und lokalisieren somit individuelle Erinnerungen und historische Ereignisse im Wien von heute.